23.7.15

Luzern, eine Liebeserklärung (Lucerne, a declaration of love)


Am Anfang hat es mich schon etwas irritiert, nicht schon gleich Schweizerdeutsch in der Sprachschule lernen zu können ("man lernt zuerst Hochdeutsch...") oder dass mein Mann nicht in einem Chalet lebt, wie das doch alle Schweizer tun (was wir alle glauben!)

Aus einem Land stammend, welches einen halben Kontinent einnimmt, war es für mich auch ziemlich verrück, in einem so kleinen Land zu leben, in dem sogar mehrere Sprache gesprochen werden - in einigen Städten man hört manchmal sogar mehr Chinesisch als Deutsch. Und in diesem Land "funktioniert" alles!
Ich amüsiere mich immer noch darüber, wenn im Fernsehen gezeigt wird, dass die Polizei Zeit findet, sich mit einem verlorenen Hund zu beschäftigt oder wenn die SBB sich wegen vier Minuten Verspätung entschuldigt.
In Süd-Amerika glaubt man, dass die Europäer meistens "kalt" sind. Ich würde das eher Hemmungen nennen. Sie sind zwar nicht so "locker und lässig" wie die Brasilianer, aber hat man hier einmal einen Freund gewonnen, hast du ihn fürs ganze Leben.
Ich vermisse zwar die Natur Brasiliens sehr, aber ich hatte nie geplant, im Dschungel zu leben. Gewöhnt bin ich an eine Megacity wie São Paulo. Hier bringen mich die Kühe direkt vor meinem Fenster immer noch zum Lächeln, selbst nach mittelweile über 10 Jahren in der Schweiz.
Trotz meiner Liebe zur Natur, bin ich aber immer noch ein Stadtkind, und ich fühle mich in einer Stadt hier besonders wohl. Luzern ist zwar im Vergleich zu São Paulo für mich so klein wie ein Quartier, es hat aber definitiv mehr Touristen und schöne Landschaften. Manchmal sind es fast mehr Touristen als Einheimische, aber es ist dieses kosmopolitische und kulturelle "Dorf", welches ich jetzt, nach als 10 Jahren als "home" - Zuhause, betrachte.

Kapellbrücke, Luzern (Kulturzentrum KKL fast unsichtbar im Hintergrund)


At first it annoyed me, not to learn Swiss German in the school already ("first you need to learn German...") or that my husband does not live in a chalet like all Swiss (like we all imagine!)

It was also crazy to live in a country where several languages ​​are spoken - in some cities you can even hear more Chinese than German - and where everything "works". I still have fun when I see in TV the police busy with a lost dog or when the train apologizes for being four minutes late.

In America people say that Europeans are mostly "cold". I would call this "inhibition". They are not so easygoing and casual as the Brazilians are, but once you have a friend, you have it for life. It’s true I miss the nature of Brazil, but I had never intended before in life to live in the jungle. I’m used to big cities like São Paulo, so I still smile when I see cows from my window.
Comparing with São Paulo is Lucerne small as a neighborhood indeed, but definitely with more tourists and beautiful landscapes. Sometimes even more tourists than locals, but it’s in this beautiful cosmopolitan and cultural "village" where I can now after 10 years call "home".

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